PSK31 ist eine Entwicklung von G3PLX [1, 2], dem Erfinder von Amtor, der eine Idee von SP9VRC neu aufgegriffen hat. Ein 1000 Hz Ton wird nicht in der Frequenz umgetastet, wie bei RTTY oder Pactor-1, sondern er wird phasenmoduliert. Auf diese Weise kann eine extrem geringe Bandbreite er- reicht werden. Bei der Frequenzumtastung von bspw. 170 Hz muß zu diesem Betrag, grob gerechnet, noch die Baudrate der Übertragung hinzuaddiert werden, um die notwendige Bandbreite zu erhalten. Bei einer Phasenmodulation eines Tones benötigt man eine Bandbreite von nicht viel mehr als der Baudrate, bei PSK31 sind das 31,25 Hz. Diese geringe Bandbreite kommt der Überbelegung der schmalen digitalen Fenster auf den Amateurfunkbändern sehr entgegen. Das steht im Gegensatz zu Entwicklungen, wie bspw. MT63 von Pawel, SP9VRC. Dieser Mode belegt ca. 1 kHz, womit nur wenige Stationen auf einem Band Platz haben [3]. Er sollte daher nur gelegentlichen Experimenten vorbehalten bleiben. Bei PSK31 handelt es sich um einen unprotokollierten Mode, d.h. es gibt keine Fehlererkennung und -korrektur, wie bspw. bei Pactor. Dies ist also keine Betriebsart für den Betrieb mit Mailboxen oder die Übertragung von binären Files. Man kann damit „nur“ QSO’s fahren, was ja eigentlich das Hauptanliegen des Amateurfunks ist. Die niedrige Baudrate reicht für die übliche Tastaturgeschwindigkeit von „Otto-normal-OM“ aber wirklich aus. Außerdem haben die übertragenen Zeichen eine variable Länge, wobei die häufig vorkommenden Zeichen kurz sind. Damit ergibt sich eine effektive Übertragungsrate von ca. 50 Baud, was etwa RTTY entspricht.
Bild 2: Vergleich der spektralen Verteilung eines Pactor-1-Signals (rot) mit dem PSK31-Signals (grün). Die NF-Signale wurden am Ausgang der Soundkarte bzw. am PTC-2 analysiert. Die beiden
Frequenzmarker haben einen Abstand von 200 Hz. Die deutlich geringere Bandbreite des PSK31-Signals ist gut zu erkennen. zum PTC-2. Zur besseren Vergleichbarkeit der beiden Signale wurden die Mark- und Space- Frequenzen des PTC-2 jeweils um 300 Hz verringert. An den Transceiver werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Er darf durch das NF- Signal nicht übersteuert werden und sollte ein möglichst schmales ZF-Filter besitzen. Trotz der For- derung, die Gegenstation bis auf 1 Hz genau abzustimmen, reicht die Frequenzkonstanz der meisten Transceiver aus