APRS
… ist ein eingetrages Warenzeichen von Bob Burninga (WB4APR). Mit diesem System ist es möglich, die Position von mobilen bzw. portablen Amateurfunkstationen – via Funk ausgestrahlt – auf einer digitalisierten Landkarte im PC darzustellen. Somit ist es möglich, z.B. ein Auto, ein Boot oder ein Hiker usw. zu verfolgen. Zusätzlich kann man auch die Positionen von vielen Feststationen auf der Karte sehen oder die Daten von Wetterstationen.
APRS funktioniert nach dem selben Prinzip und mit der selben Technik wie Packet-Radio, jedoch ohne einen Connect aufzubauen und ohne die übliche „Übertragungsgarantie„.
Positionsdaten – gewonnen von einem GPS-Empfänger oder manuell eingegeben – werden mit einem speziellen Modem digitalisiert und über ein Funkgerät ausgestrahlt (im 2m-Band auf 144,800MHz mit 1200baud europaweit). Dieses Signal wird von einem Digipeater (Digitalumsetzer) empfangen und wieder ausgestrahlt. Der Benutzer kann dabei festlegen, über wie viele Digipeater sein Signal weitergeleitet werden soll.
Aufgrund der sehr hohen Datenmenge – weltweit wird das System momentan von ca. 13000 Funkamateuren genutzt – ist es nötig, die Daten zur weltweiten Verbreitung über das Internet zu schicken. (Das Packet-Radio-Netz in Deutschland würde das Datenaufkommen der deutschen Stationen zwar durchaus bewältigen, leider ist das Packet-Radio-Netz anderer Länder nicht so gut ausgebaut wie das Deutsche, sodass eine grenzüberschreitende Nutzung unvorteilhaft wäre. Die Standort-Problematik, welche aufgrund strengerer Vorgaben der DFMG was die Anzahl der Antennen und die Leistungsaufnahme der Stationen betrifft entstanden ist, hat zudem dazu geführt, dass nun auch in Deutschland etliche Packet-Radio-Linkstrecken abgeschaltet werden mussten. Ein Teil des Packet-Radio-Datenverkehrs wird daher über das Internet mittels AXUDP-Links übertragen.). Deshalb werden von Funkamateuren sog. „IGates“ , also InternetGateWays aufgebaut, welche die empfangenen Daten ins Internet leiten. Dort werden sie über 3 zentrale Server gesammelt und in Datenbanken abgespeichert.
Es ist also nicht möglich alle aktiven Stationen gleichzeitig nur über Funk zu empfangen, jedoch solche bis zu einem Radius <200km um den eigenen Standort.
Welche Möglichkeiten bietet APRS?
Neben der Möglichkeit, mobile und portable Amateurfunkstationen zu verfolgen und ortsfeste anzuzeigen (mit Name und Kurzinfos), bietet das APRS-Netz die Möglichkeit zur Übertragung von Messwerten aller Art. Dazu gehören auch Wetterstationen. In den USA werden die Wetterdaten, welche von Funkamateuren ins APRS-Netz eingespielt werden, sogar von nationalen Wetterservice genutzt. Auch in der restlichen Welt gibt es viele APRS-Wetterstationen, die Daten wie Temperatur, Feuchte, Windgeschwindigkeit und -Richtung, Luftdruck und Regenmenge übermitteln. Somit kann man sich mit einem Klick ein Bild vom Wetter an einem bestimmten Standort machen.
Weiterhin kann man Kurznachrichten über das System verschicken, ähnlich SMS, nur bequemer (man bekommt sogar eine Rückmeldung, ob die Nachricht angekommen ist). Mittlerweile kann man über diese Funktion auch Kurz-E-Mails schreiben (man muss die Nachricht einfach an EMAIL adressieren und als erstes im Text die E-Mailadresse angeben). Und das alles weltweit.
Arten von APRS-Stationen
- Heimstationen (beinhaltet: Wetterstationen)Station sendet von festem Standort in regelmäßigen Abständen die eigene Position bzw. Daten aus, Nutzer hat die Möglichkeit Messages zu senden und zu empfangen. Kann andere Stationen sehen, mit Kartendarstellung, etc.
- Mobilstationen / PortabelstationenStation sendet von veränderbarem Standort, bzw. von einem Fahrzeug, in regelmäßigen Abständen die eigene Position aus. Je nach verwendeter Ausstattung ist Empfang und Senden von Messages möglich.
- DigipeaterStation befindet sich an einem festen Standort, meist ohne Aufsicht und idealerweise auf einem Berg bzw. einer Erhöhung und ist rund um die Uhr in Betrieb. Die Position wird in regelmäßigen Abständen ausgesendet.
Aussendungen anderer Stationen werden empfangen und wieder ausgesendet. Somit wird deren Reichweite um die des Digipeaters erhöht und ein größeres Gebiet kann versorgt werden. - Internet-GateWayStation befindet sich an einem festen Standort, meist ohne Aufsicht. Kann auch direkt an einem Digipeater angeschlossen sein.
Die über Funk empfangenen Datenpakete werden zu den APRS-Servern ins Internet geleitet wo sie in Datenbanken gespeichert werden und weltweit zur Verfügung stehen. Messages für Stationen im Einzugsbereich des GateWays, welche über Internet empfangen werden, werden über Funk ausgesendet. So können lokale Benutzer Weltweit Messages versenden ohne selbst mit einem APRS-Internet-Server verbunden zu sein. - APRS-ServerSendet normalerweise keine Positionen aus. Empfängt Daten von Internet-GateWays und leitet sie über das Internet an angeschlossene Benutzer und andere Server weiter.
Wie wird man QRV in APRS?
- HeimstationWer bereits in Packet-Radio QRV ist sollte keine Probleme haben in APRS QRV zu werden. Man benötigt ein 2m- Funkgerät, Antenne und ein 1k2-Modem oder TNC und einen Computer (mindestens Pentium >100MHz). Man kann auch eine evtl. vorhandene Soundkarte als Modem benutzen.
Natürlich wird noch die APRS-Software benötigt, die Programme sind größtenteils Freeware. Mehr zu Software steht weiter unten. - Mobil- oder ProtabelstationAls Mobilstation benötigt man zunächst einen GPS-Empfänger um die aktuelle Position zu ermitteln. Da man meist keinen Laptop oder PC im Auto betreibt, ist ein sog. „Tracker“ von Nöten. Dieser wandelt die Signale des GPS-Empfängers um in ein 1k2 Packet-Radio-Signal. An ein 2m-Mobilfunkgerät oder Handfunkgerät angeschlossen, übermittelt der Tracker in vom Benutzer festgelegten Zeitabständen die aktuelle Position mit Geschwindigkeit, Richtung, Höhe und selbst definierter Kurzinfo (z.B. Name, etc.).
Mehr zu Trackern und GPS-Empfängern im nächsten Abschnitt.