Balun 1:1 undefinierte Impedanzen (200W)
Balun (Typ Sperrglied, FT 140-43) undefinierte Impedanz 1:1 für etwa 200 Watt
Einsatzbereich von 1,8 MHz bis 50 MHz.
Ein Sperrglied sperrt Gleichtaktströme, Mantelwellen. Bei dem Balun im wird eine spannungsfeste 100 Ω Leitung verwendet, mit vergrößerter Windungszahl.
Wirkungsweise:
Ein Balun vom Typ Sperrglied unterbricht den Gleichtaktstrom (common mode current), lässt den Gegentaktstrom jedoch ungehindert hindurch (differential mode current). Das Sperrglied kann an jeder seiner Seiten mit einer Quelle bzw. Last beschaltet werden, die „symmetrisch“ (sym) oder „unsymmetrisch“ (unsym) ist: sym-unsym, unsym-unsym, unsym-sym, sym-sym.
Dieser Balun (Typ Sperrglied) für undefinierte Impedanz macht in folgenden Anordnungen Sinn:
- eine unsymmetrische Antenne (außermittig gespeister Dipol) – Balun – Hühnerleiter
- ein unsymmetrischer Senderausgang (Koaxialbuchse) – Antennentuner – Balun – Hühnerleiter
Die Wirksamkeit eines Baluns (Typ Sperrglied), den Gleichtaktstrom zu unterbrechen, hängt sehr von seinem Einsatzort im System Sender – Leitung – Antenne ab. Ob dicht vor oder hinter dem Antennentuner ist fast egal. Im Strombauch der Gleichtaktströme angeordnet bringt er die besten Ergebnisse. Wo der Strombauch sich befindet muss man messen bzw. durch eine Simulation herausfinden. Bei Mehrbandbetrieb ist damit zu rechnen, dass der Strombauch des Gleichtaktstromes auf den unterschiedlichen Bändern sich an unterschiedlichen Stellen der Speiseleitung befindet, dann sind unter Umständen mehrere Baluns (Typ Sperrglied) erforderlich.
Befindet sich der Balun zufällig im Spannungsbauch und das auch noch bei einer tiefen Frequenz, so kann er warm werden und bei hohen Leistungen sogar platzen.
Hinter dem Antennentuner eingesetzt kann bei zu kurzen Antennen (kürzer als λ/2) die Spannung zwischen den Drähten sehr hoch werden, was zu Überschlägen führen kann.
Baluns führen nur eine indirekte Abstimmfunktion aus. Ein 4:1 Balun transformiert z.B. 200 Ω zu 50 Ω, aber auch 400 Ω zu 100 Ω oder 600 Ω zu 150 Ω. Mein TRX will aber nur 50 Ω sehen.
Also muß ich weiter transformieren, um auf 50 Ω zu kommen. Aber wie? Ein Balun bei Mehrbandantennen transformiert den Antennenfußpunktwiderstand, egal wie groß, im realisierten Verhältnis, hier 4:1. Den Rest muß ein Koppler machen. Ich komme dem Koppler mit einem Balun gewissermaßen entgegen, in dem ich ihn nicht so sehr an seinem Grenzbereich fordere. Viele Koppler haben einen eingeschränkten Transformationsbereich. Es sollen z.B. 600 Ω auf 50 Ω transformiert werden. Mein Koppler kann aber nur maximal 350 Ω verarbeiten. Ein Balun, 4:1 würde von 600 auf 150 Ω transformieren, den Rest macht mein Koppler. Denn 150 Ω kann er verarbeiten. Ein Balun kann nicht 50 Ω erzwingen!
Es hängt von den elektrischen Merkmalen des Baluns und der Fußpunktimpedanz der Antenne ab.
Hier eine weitere praktische Anwendung. So wie es hier im Bild zusehen ist, werden die 50 Ω, die mein TRX sehen will an den Balun gegeben und nach 200 Ω transformiert. Die Hühnerleiter ist direkt angeschlossen. Zur exakten Transformation des Antennenfußpunktwiderstandes ist ein Tuner notwendig. In der Praxis kann man diese Variante verwenden, wenn die Transformationswerte der Antenne annähernd bekannt sind und dem Transformationsverhältnis des Baluns annähernd.
Balun 1:4
Nach Bauart von LDG 😉 Ich habe einen AMIDON FT 140-43 genommen und mit Teflonband umwickelt. Dann CuL 1,0mm2 mit 13 Windungen.
- Client DO7PSL
- Date 7. Juli 2015
- Tags Bauanleitungen, projects
- URL View Project